Jahr 2014

Fortschritte unserer Projekte 2014 auf einen Blick

Berufsschule

Berufschule Unterrichtsgebäude 2014

Berufschule Unterrichtsgebäude 2014

An der Berufsschule haben wir den zweiten Abschnitt, das heißt das Unterrichtsgebäude, bis zu den Deckenbauarbeiten fertiggestellt. Nun fehlen nur noch Fenster, Türe, Malerarbeiten und die Inneneinrichtung.

Solaranlagen auf zwei Grundschulen

Guibtenga Technikgebäude für Solaanlage

Guibtenga Technikgebäude

Wir haben an zwei Schulen (Guibtenga im Norden der Hauptstadt und in Dapoya) je eine Solaranlage begonnen. Dort sind die Betonbauarbeiten für die jeweiligen Technikgebäuden fertig. Die Module aus Deutschland sollten Burkina Anfang Dezember erreichen und werden noch vor Weihnachten montiert. Rund 600 Kinder haben dann ab sofort die Möglichkeit auch abends Hausaufgaben an der Schule zu machen. Außerdem können die Akkus der Handys hier gegen Entgelt aufgeladen werden. Somit sind die Dorfbewohner dann per Handy erreichbar. Diese Tätigkeit liegt in den Händen der Schüler und wird von diesen selbst organisiert.

Grundschule Sassa

Sassa zweites Unterrichtsgebäude

Sassa zweites Unterrichtsgebäude

Der zweite Bauabschnitt unserer Grundschule in Sassa wurde im Februar 2014 fertiggestellt und wird bereits für den Unterricht der Schülerinnen und Schüler benützt. Ein weiteres Klassenzimmer, nämlich das dritte, wurde bereits begonnen und der Rohbau ist schon fertig gestellt. Finanziert wird der Bau aus Spendengeldern von Michel Marfaing und Menschen aus seinem Umfeld.

Anpflanzung Papayas

Papaya-Setzlinge

Papaya-Setzlinge

Im August konnten wir sechstausend Papayasetzlinge anpflanzen, so dass ab Februar 2015 auch Papayas geerntet werden können. Neben diesem Bepflanzungsprojekt haben wir mit der Produktion von Honig begonnen. Ohne Bienen, keine Bäume, die Früchte tragen.

Weiterbau Grundschule Dapoya

Dapoya Latrinen

Dapoya Latrinen

Am zweiten Bauabschnitt unserer Grundschule in Dapoya (zwei Klassenzimmer und Lehrerzimmer) sind die im September angefangenen Bauarbeiten so fortgeschritten, dass mit der Fertigstellung dieses Abschnitts im zeitigen Frühjahr 2015 gerechnet werden kann.Außerdem wurden im Oktober mehrere Latrinen fertig gebaut, damit die Kinder ihre Notdurft in angemessener Weise verrichten können. Die Finanzierung der gesamten Schule wird durch die Herrschaften Knut Göppert, Andreas Keil und Sven Plieninger vom Ingenieur-Büro SBP in Stuttgart übernommen.

Besuch aus Burkina Faso

Alice ist 24 Jahre alt. Seit ihrem 2. Lebensjahr ist sie Vollwaise und lebt mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrer Großmutter in der Stadt Koudougou. Vor 14 Jahren hat Christina Schuster aus Balingen für das Mädchen eine Patenschaft übernommen. Dadurch konnte sie die Schule besuchen und eine Berufsausbildung als Bürokauffrau absolvieren. Vor kurzem hat sie sogar einen Deutschkurs belegt. Vom 07.11.14 bis 27.12.2014 durfte sie ihre Patin besuchen und einige Wochen in Balingen verbringen.

Hier ein Bericht von Alice über die Erlebnisse und Eindrücke ihrer Reise:

Ich komme aus einem ganz anderen Land und einer anderen Kultur als Besucherin nach Deutschland. Deswegen sehe ich vieles mit ganz anderen Augen, als jemand, der hier aufgewachsen ist und schon immer hier lebt. Ich habe die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht und unendlich viele Eindrücke gesammelt. Am 8. November 2014 landete ich auf dem Flughafen in Stuttgart. Passam, Stefan und meine Patin Christl empfingen mich herzlich und brachten mich nach Balingen. Das gab mir ein sehr erhabenes Gefühl, um das mich meine Lieben in Burkina Faso sicher beneiden. Beim Autofahren ist mir aufgefallen, dass der Verkehr hier sehr gut organisiert ist und die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird. Meinen ersten Temperaturschock bekam ich bei der Ankunft. Ich verließ Burkina bei 34 Grad und in Balingen hatte es gerade mal 5 Grad!Im Vergleich, was ich anderswo gesehen habe, ist hier die Architektur ganz anders, die Stadt und die Landschaft sind sehr sauber, die Gebäude sehr gepflegt und sind viel bunter und farbenreicher. Ich besuchte viele verschiedene Orte wie den 1000 m hohen Balinger Berg Lochen, Kirchen, viele verschiedene Geschäfte zum Einkaufen, den Geburtsort von Christl. Hier durfte ich alle Geschwister von Christl kennenlernen, die sehr nett zu mir waren. Auch kleiden sich die Menschen hier ganz anders als in Afrika. In meiner Heimat spreche ich Französisch und Mooré. Hier konnte ich etwas Deutsch lernen. Es war allerdings nicht immer einfach, die richtige Übersetzung zu finden.In Deutschland respektieren sich die Menschen unabhängig vom Alter. Es gibt viel mehr Freiheit, zu sagen was wir denken und fühlen. Für mich war es neu und ungewohnt, dass man seinem Gesprächspartner in die Augen blickt. In Burkina blickt man – vor allem ältere Menschen – nicht an. Das ist unhöflich und unangemessen.Aber nicht die Bauwerke machten meine Tage interessant, sondern die Menschen, mit denen ich meine Erlebnisse teilen durfte. Manchmal waren es kurze Momente, aber dafür von hoher Qualität. Alle Menschen, die ich kennen lernte, waren freundlich, nett, cool…Ich liebe Pflanzen und Blumen und deren Pflege. So habe ich mich gefreut, dass auch meine Patin eine Leidenschaft dafür hat. Ich bewundere die Kreativität der Frauen und wie sie mit ihren Händen Schals, Socken und andere Gebrauchsgegenstände stricken.Ich war froh, dass ich wenigstens beim Abwasch in der Küche behilflich sein konnte. Die Menschen haben sich bei mir bedankt, obwohl es für mich das Mindeste war, das ich tun konnte. In Burkina mache ich das jeden Tag. Hier gibt es viele leckere Lebensmittel, Mahlzeiten und Speisen – hmmh, war das gut!!!Zwei Tage durfte ich im Schuster-Reisen Unternehmen mithelfen. Es hat mich froh gemacht, etwas Nützliches tun zu können.Am 26. Dezember hat es richtig geschneit. Ich habe meine ersten Erfahrungen mit Schnee gemacht, habe Schnee geschippt, einen Schneemann gebaut und Flocken vom Himmel mit der Zunge aufgefangen. Das war lustig!Alle diese Türen hätten sich für mich nicht geöffnet, wenn meinem Onkel Passam (ist kein leiblicher Onkel) meine Situation gleichgültig gewesen wäre. Ich finde nicht immer die richtigen Worte, aber ich danke jeden Tag von neuem allen, die mir diese Reise ermöglicht haben. Für mich bleibt es eine Herausforderung, das Begonnene fort zu führen. Gott segne sie alle!

Alice ist weiterhin im steten Kontakt zu ihrer Patin. Sie ruft regelmäßig an und schickt eMails. Sie hat den Mut und das Vertrauen gefunden, deutsch zu sprechen. In Burkina packt sie mit an bei den unterschiedlichen Arbeiten für den Hilfsfonds. So trägt auch diese Patenschaft und der damit ermöglichte Aufenthalt in Deutschland bereits seine Früchte.

Politische Lage 2014

Landesflagge Burkina Faso

Landesflagge Burkina Faso

Burkina hat sich nach 27 Jahren vom autokratischen Präsidenten fast friedlich entledigt. Ca. 30 Tote sind gemessen an dem, was in vielen anderen Ländern bisher passiert ist, wirklich nicht viel. Auch wenn wir jeden einzelnen Toten sehr bedauern. Die neue Übergangsregierung hat sich sofort an die Arbeit gemacht, um das Land für die nächsten demokratischen Wahlen in 2015 vorzubereiten.

Und noch etwas Erfreuliches

Nachdem in Burkina demokratische Verhältnisse zu erwarten sind, sind unsere Leute dort so motiviert wie nie zuvor. Grund genug, um für das Land eine bessere Zukunft zu erhoffen.

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